Lisbeth Habusta
Eine Kermesbeere und ein fleischblättriges Aeonium, gefunden in Griechenland, waren die ersten botanischen Motive, die Lisbeth Habusta zeichnete. Seither ist sie bei der Pflanzenwelt geblieben. Auf kleinen, oft nur postkartengroßen Papieren zeichnet sie Zweige, Beeren und Blüten in Originalgröße. Ihren Zauber offenbaren diese kleinen Werke erst, wenn man davorsteht. Hier geht es nicht um Bestimmbarkeit. Botanische Schwarz-weiß-Zeichnungen sind oft dokumentarisch; selten sieht man welche wie diese, die einen rein künstlerischen Ansatz haben.
Die kleinen Naturfundstücke sind emotional ausgewählt. Man denkt fast an das Märchen vom Aschenbrödel, das sich von seinem Vater weder Schmuck noch schöne Kleider wünscht, sondern das erste, was an seinen Hut stößt. Und welches Glück kann einem solch ein Zufallsfund bringen. Wenn man sich genau ansieht, wie Lisbeth Habusta den feinen Rillen und Runzeln nachspürt, ahnt man etwas vom Glück des Künstlers.
Ebenso alltäglich wie ihr Motiv ist ihr Zeichengerät, der Kugelschreiber. Viele verschiedene hat sie, und beobachtet die feinen Braun- oder Violettabstufungen, die entstehen, wenn man nur ganz zart aufdrückt. Inmitten der Großstadt schafft Lisbeth Habusta Alltagspoesie und Botanische Zeichnung zugleich. Mittlerweile nimmt die junge Wienerin mit ihrer eigenwilligen Position in der botanischen Kunstszene einen festen Platz ein. Im Forum Botanische Kunst sind ihre Werke im Original sowie als limitierte Auflagen von Pigmentdrucken stets präsent.