Martin J. Allen
Martin J. Allen begann 1992 Pflanzen zu zeichnen, während er sich von einer Krankheit erholte. Was als Therapie begann, wurde schnell zu einem ernsthaften Interesse. Mit seinen Pflanzenbildern wollte Martin mehr in den Menschen wecken, als er es mit seinen früheren, eher illustrativen Bildern getan hatte.
Aus seinen eigenen Erfahrungen mit der Anzucht von Pflanzen war für ihn der spannendste Moment im Leben einer Pflanze das Aufbrechen der Knospe. In der Knospe ist bereits die ganze Blüte vorhanden, sie ist möglich, wenn auch noch verborgen.
Indem er die Knospen vergrößert und aus ihrem natürlichen Zusammenhang isoliert, entsteht oft eine gewisse Zweideutigkeit. Der Betrachter hat keine Referenzpunkte, das vergrößerte Objekt assoziiert für jeden etwas anderes. Das menschliche Gehirn projeziert frühere Wahrnehmungen in das neu Gesehene hinein, die Phantasie jedes Betrachters treibt sozusagen ihre eigenen Blüten. So erfüllt sich in doppelter Hinsicht Martins Wunsch nach “seeing potential”, nach dem Sehen von Möglichkeiten.
Martin J. Allen ist neben seiner Malerei auch als Naturwissenschaftler tätig. Er arbeitet in einem Projekt zum Erhalt regionaler Pflanzengesellschaften auf alten Wildblumenwiesen in Redcar und Cleveland. Er ist an verschiedenen Umweltprojekten beteiligt und schreibt Artikel über Botanische Kunst für die Chelsea Physic Garden Florilegium Society.
Seine Arbeiten wurden mit mehreren Goldmedallien der RHS ausgezeichnet und sind in der Shirley Sherwood Collection of Botanical Art vertreten.
Martin lebt in England an der Grenze zu Schottland. Seine Arbeiten wurden in der Eröffnungsausstellung des Forum Botanische Kunst im Herbst 2009 erstmalig in Deutschland gezeigt.